22.12.2022
Das Vitamar soll saniert werden – ein Neubau wurde abgelehnt

Wir sind zunächst froh, dass endlich, nach so vielen gewünschten Gutachten und Studien, deren Wahrheitsgehalt leider bis zum Schluss bestritten wurde, eine Entscheidung getroffen wurde.

Obwohl ein Neubau unseren Badegästen und unseren Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit geboten hätte, ein barrierefreies Schwimmbad mit allen erforderlichen und gewünschten Nebenräumen, auf dem neuesten Stand der Technik, vor allem unter Berücksichtigung aller möglichen energetischen Maßnahmen zu bekommen, wurde dies von einer knappen Mehrheit (9:11) des Gemeinderates abgelehnt.

Stattdessen soll das Vitamar generalsaniert werden. Wir investieren also sehr viel Geld in ein 50 Jahres altes Gebäude. Unsere Befürchtungen und Erfahrungen aus der Teilsanierung vor 15 Jahren, dass unerwartete, teure und bauzeitverzögernde Probleme bei der Sanierung auf uns zukommen, wurden nicht geteilt.

Auch die enormen jährlichen Betriebskosten eines so großen Raumkörpers wurden hingenommen.

Die Hinweise, dass eine Nutzung des Untergeschosses in Anbetracht des Brandschutzes nur mit einem hohen finanziellen Aufwand möglich sein wird und die aufgrund der fehlenden Statik nicht vorhandene Möglichkeit, auf dem Dach eine Photovoltaikanlage zu bauen, wurden hintenangestellt.

Die Notwendigkeit, den Badebetrieb über lange Zeit – wie Hösbach und Stockstadt zeigen, durchaus über mehrere Jahre – zu schließen, wurde missachtet. Auch wenn dann unser Fachpersonal wohl weg sein wird und unsere Stammgäste sich ebenfalls Alternativen gesucht haben werden.

Wir finden die Entscheidung für die Zukunft Kleinostheims sehr schade. Denn wir sehen eine immense Gefahr während der Sanierung: Die Erfahrungen aus anderen Orten zeigen, dass regelmäßig weitere Probleme aufkommen, es zu mehreren Kostensteigerungen kommt und immer wieder Bauzeitverzögerungen auftreten.

Für zukünftige Entscheidungsträgern könnte es ggfs. ein Leichtes sein, eine angefangene Sanierung zu beenden und das Schwimmbad still zu legen, denn es wird trotz aller Sanierungsmaßnahmen immer ein über 50 Jahre altes Bad bleiben.

Somit sehen wir das Ziel unserer Freien Wähler-Fraktion, nämlich den Kleinostheimern für die nächsten Generationen hinweg ein Schwimmbad zu erhalten, als stark gefährdet.

Auch ein Neubau beinhaltet Risiken wie höhere Baukosten oder eine längere Bauzeit als geplant, dessen sind wir uns bewusst. Aber es würde zunächst noch das aktuelle Vitamar geben, welches bis zur Fertigstellung des Neubaus genutzt werden kann.

Letztendlich hätten wir bei einem Neubau ein neues und modernes Schwimmbad, energieeffizient, so groß wie für ein 50 Meter Becken mit Kinderspielbereich, dem gewünschten zusätzlichen und etwas stärker temperierten Lehr- und Kursschwimmbecken, Mehrzweckräumen und Gastronomie nötig, aber so klein wie möglich, um den Wasser- und Wärmeverbrauch zu reduzieren.

Dennoch wurden die Weichen für eine Sanierung gestellt. Wir werden diesen Mehrheitsbeschluss selbstverständlich mittragen und versuchen, das bestmögliche Ergebnis für den Erhalt unseres Schwimmbades zu erreichen.