03.11.2022
Gewerbegebiet ohne dauerhafte Straßenbeleuchtung? – Wo bleibt die Sicherheit?

Im September wurde der Auftrag zur Erschließung des neuen Gewerbegebiets zwischen Mainparkstraße und A3 vergeben und in der jüngsten Sitzung des Bau-, Mobilitäts- und Klimaausschusses stand die Auftragsvergabe der Straßenbeleuchtung an die Firma Süwag (Vertrag über den Betrieb der Straßenbeleuchtung mit der Gemeinde) auf der Tagesordnung. Ein Beschluss also, der zunächst wie eine reine Formsache aussah.

In der Sitzung schlug ein Gemeinderatskollege der CSU vor, diesen Bereich als ein Testgebiet für Solar-Straßenbeleuchtung in Kleinostheim zu nutzen, was zweifelsohne kein schlechter Vorschlag ist. Der Bürgermeister berichtete daraufhin, dass diese Option in der Vergangenheit bereits mit der Firma Süwag diskutiert wurde. Diese teilte jedoch mit, dass nach aktuellem Stand der Technik autark betriebene Solar-Straßenlaternen nicht zuverlässig die für innerorts vorgeschriebenen Beleuchtungswerte erreichen, insbesondere im Winter. Hierdurch entsteht für Süwag ein Haftungsrisiko, das die Firma verständlicherweise nicht tragen möchte. Die Einhaltung der Vorschriften sollte auch in unserem Interesse sein, schließlich dient sie dem Schutz und der Sicherheit unserer Bevölkerung und nicht nur im Straßenverkehr.

Auch eine Internetrecherche meinerseits zeigt, dass Hersteller solcher Solar-Straßenlaternen zwar mit mehrtägiger Nutzungsdauer nach einem einzigen sonnenreichen Sommertag „prahlen“, jedoch nicht oder nur wage darauf eingehen, wie die Beleuchtung in langen Winternächsten bei sonnenarmen Tagen zuverlässig erfolgen soll. Ganz zu schweigen von der möglicherweise auftretenden Problematik, dass im Gewerbegebiet die direkte Sonneneinstrahlung durch hohe Gebäude oder Bäume behindert wird.

Leider ließen sich die Gemeinderatskollegen von CSU, SPD und Grüne nicht von dieser Problematik überzeugen und stimmten gegen die Auftragsvergabe. Leider blockieren sie hiermit die Erschließung des Gewerbegebiets, somit verzögert sich ggfs. die Ansiedlung der Gewerbetreibenden.

Diese Diskussion zum jetzigen „späten“ Zeitpunkt im Verfahren – zu dem bereits die Auftragsvergabe anstehen sollte – zu beginnen, sorgt nur für Verzögerungen und vergrault möglicherweise den einen oder anderen für Kleinostheim attraktiven Grundstücksinteressenten, deren Geduld bereits durch die langwierigen archäologischen Grabungen stark strapaziert wurde.

Daniel Bueno, Gemeinderatsmitglied