01.09.2022
Initiative der Freien Wähler Landtagsfraktion

Kuhglocken- und Kirchturmgeläut, der Geruch von Stall und Misthaufen oder das morgendliche Gegacker des Nachbarhahns: Es gibt viele Geräusche und Gerüche, die typisch sind für das bayerische Landleben. Die Freie Wähler Landtagsfraktion will dieses einzigartige Sinneserbe schützen lassen – und kommt diesem Ziel jetzt einen entscheidenden Schritt näher: Das Kabinett hat einer entsprechenden Bundesratsinitiative zugestimmt. Ziel der Initiative ist, dass im Bundesimmissionsschutzgesetz die für das Landleben typischen und identitätsstiftenden Gerüche und Geräusche in Bayern und Deutschland unter besonderen Schutz gestellt werden. Und das ist auch dringend nötig, denn in den vergangenen Jahren haben die Konflikte zwischen Handwerks- und Landwirtschaftsbetrieben, die seit jeher ortstypischen Gerüchen und Geräusche produzieren, und neu zugezogenen Anwohnern, die sich daran stören, immer mehr zugenommen.

Deshalb möchten die Freien Wähler Bayern das bedrohte Kulturgut „Sinneserbe“ schützen, ebenso wie Frankreich es bereits seit Ende Januar 2021 per Gesetz tut. „Dem französischen Vorbild folgend schlagen wir vor, dass die Landesregierungen ermächtigt werden, durch Rechtsverordnungen bestimmte Geräusche und Gerüche festzulegen, die in bestimmten Regionen für die traditionelle Lebens- und Wirtschaftsweise typisch sind und dort nicht als erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen gelten“ erklärte der Fraktionsvorsitzende Florian Streibl.